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Leitfaden Eigenanbau

Ob Anfänger oder Fortgeschrittener Gärtner für Cannabis – hier bist du genau richtig! Unser Leitfaden bietet dir fundiertes Wissen, praktische Tipps und bewährte Techniken, um deine eigenen hochwertigen Cannabis-Pflanzen erfolgreich zu kultivieren.

 

Von der Auswahl der richtigen Samen über die optimale Pflege bis hin zur Ernte und Trocknung – wir begleiten dich durch jeden Schritt des Prozesses.

Leitfaden: Eigenanbau von drei Pflanzen​

 

Mit der Einführung eines Cannabis-Gesetzes in Deutschland (CanG) eröffnet sich die Möglichkeit des Eigenanbaus von Cannabis. Das bedeutet konkret, dass jede volljährige Person bis zu drei Cannabispflanzen gleichzeitig anbauen darf. In einem Haushalt mit drei volljährigen Personen wären somit bis zu neun Pflanzen erlaubt. Es ist jedoch wichtig, dass Cannabis und Vermehrungsmaterial durch geeignete Maßnahmen und Sicherheitsvorkehrungen vor dem Zugriff durch Dritte, insbesondere Kinder und Jugendliche, geschützt werden. Das heißt, jede Person muss die eigenen drei Pflanzen seperat anbauen.​

Hände halten ein Cannabisblatt, Dünger, Düngemittelschema, Organischer Dünger, mineralischer Dünger, Beschnitt, Trimmen, Cutten, Bewässerung, Belüftung, Temperatur

Für viele Patienten und Freizeitkonsumenten ergibt sich daraus die Frage: Wie kann ich das Beste aus meiner Ernte herausholen, sowohl in Bezug auf Qualität als auch Quantität? In unserem Blogbeitrag möchten wir uns mit verschiedenen Strategien, Methoden und wichtigen Faktoren auseinandersetzen, die dabei helfen können, eine möglichst ertragreiche Ernte aus drei Cannabispflanzen zu erzielen.

Aller Anfang ist Samen und Sorte

Aller Anfang ist Samen und Sorten

Das Ertragspotenzial verschiedener Cannabis-Sorten variiert und hängt von Genetik, Anbaubedingungen und Pflege ab. Kommerzielle Sorten bieten oft hohe Erträge, während Liebhabersorten mehr Erfahrung erfordern. Feminisierte Samen sind sinnvoll, da sie mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit weibliche Pflanzen hervorbringen.

Zu Beginn wählt man zwischen Automatik- und photoperiodischen Pflanzen. Photoperiodische Sorten beginnen im Herbst bei kürzer werdenden Tagen zu blühen, um sich vor dem Winter zu reproduzieren. Automatik-Sorten hingegen blühen unabhängig von der Tageslänge nach etwa fünf Wochen. Beim Anbau im Freien, z. B. im Garten oder auf dem Balkon, kann man Automatik-Sorten ab Mitte April aussäen und schon im Hochsommer ernten. Für den Anbau unter künstlichem Licht sind photoperiodische Pflanzen besser geeignet, da sie volle Kontrolle über Wachstums- und Blütephasen ermöglichen.

Die Sortenwahl orientiert sich oft an Indica oder Sativa: Indicas wachsen kompakt, blühen schneller und wirken entspannend – ideal für abends und bei Stress oder Schmerzen. Sativas sind größer, brauchen etwas länger und wirken anregend, was sie für den Tagesgebrauch beliebt macht. Hybriden vereinen Merkmale beider Typen.

Ein hoher THC-Gehalt allein bestimmt nicht die Wirkung; auch CBD und Terpene beeinflussen das Gesamterlebnis („Entourage-Effekt“). Die Sortenwahl sollte daher die gesamte Pflanzenzusammensetzung berücksichtigen.

Die Qualität der Samen ist entscheidend für die Pflanzenentwicklung und zeigt sich oft erst in den späteren Wachstumsphasen, wenn eine robuste Genetik unverzichtbar wird.

Cannabis-Keimling, welcher frisc

Unabhängig von der Keimungsmethode gelten einige grundlegende Empfehlungen. Eine der wichtigsten ist die richtige Temperatur, die Samen benötigen, um Feuchtigkeit aufzunehmen und zu keimen.

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Ein Keimling umfasst die ersten sichtbaren Entwicklungen des Samens, wie die Wurzelbildung im Substrat. Der Begriff Spross bezieht sich auf die jungen Pflanzenteile, die oberirdisch wachsen. Der Übergang zur Jungpflanze erfolgt mit der Bildung neuer Blätter. Ein Setzling oder Steckling hingegen ist ein Klon einer Mutterpflanze und stammt nicht aus einem Samen.

Grundlegende Empfehlungen für die Keimung und die ersten Wochen:

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  1. Aufrechterhaltung der idealen Temperatur zwischen 18 und 25°C

    • etwa innerhalb der Wohnung

  2. feuchtes, aber nicht nasses Milieu

    • Substrat feucht halten, aber nicht nass

  3. Keimung findet in Dunkelheit statt

    • etwa mit 1cm Substrat überdecken

  4. relative Luftfeuchte zwischen 70 und 90%

    • mit Plastiktüte oder halbierter Plastikflasche ein Gewächshaus basteln

  5. Spross benötigt dann viel Licht

    künstliches Licht oder sonnigster Ort in der Wohnung, um "spargeln" bzw. die Suche nach Licht zu verhindern

Wachstumsphasen

Ähnlich wie alle lebenden Organismen durchläuft Cannabis verschiedene Wachstumsphasen, jede mit ihren eigenen Anforderungen und Bedürfnissen:

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  1. vegetative Phase / Wachstumsphase

    • Keimling

    • Spross

    • Jungpflanze
  2. reproduktive Phase / Blütephase

    • Diese Phase bezieht sich auf den Zeitpunkt im Lebenszyklus der Pflanze, an dem sie Blütenstände entwickelt, die für die Fortpflanzung verantwortlich sind und auch die größte Konzentration der  begehrten Cannabinoide enthalten.

  3. Erntephase

    • Es ist wichtig zu beachten, dass die Ernte gegen Ende der Blütephase erfolgt.

links Spross, rechts Jungpflanze während der vegetativen Phase, Substrat, Erde, Steinwolle
Lichtzyklen nach Entwicklungsphase

Lichtzyklen nach Entwicklungsphase

Zyklen und Spektren im Anbaubereich sollten den natürlichen Lichtverhältnissen nachempfunden sein, um Wachstum oder Blütenbildung zu fördern.

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​​​Während der vegetativen Phase benötigen Cannabispflanzen Licht mit einem hohen Blauanteil, um ein gesundes Wachstum zu fördern. In der anschließenden Blütephase ist Licht mit einem höheren Anteil im roten Spektrum entscheidend, da es die Bildung der Blüten unterstützt. Vor der Ernte wird oft eine verlängerte Dunkelphase von 48 bis 72 Stunden empfohlen. Diese Phase zwingt die Pflanze, ihre gespeicherten Kohlenhydrate vollständig aufzubrauchen, da sie in der Dunkelheit keine neue Energie durch Photosynthese produzieren kann. Die Ernte erfolgt unmittelbar nach dieser Dunkelphase, um die Qualität des Endprodukts zu maximieren.

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Gezielte Investition bei der Beleuchtung

Die richtige Beleuchtung ist essenziell im Eigenanbau. LED-Lampen mit anpassbarem Lichtspektrum sind ideal für Wachstums- und Blütephasen. Mindestens 100 Watt pro m² gewährleisten ausreichende Lichtintensität, unterstützt durch reflektierende Materialien für optimale Verteilung. Energieeffiziente LEDs senken Kosten, während integrierte Kühlrippen und gute Belüftung die Wärme regulieren.

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Bewässerung

Bewässerung

Die richtige Bewässerung ist essenziell für erfolgreiches Pflanzenwachstum. Der klassische Anbau in Erde ist für viele Hobbygärtner die erste Wahl, da er als natürlicher und benutzerfreundlicher gilt. Erde enthält natürliche Nährstoffe, fördert eine gesunde mikrobielle Umgebung und erleichtert die Kontrolle des Bewässerungsrhythmus.

Wählt man als Substrat hingegen Steinwolle, ermöglicht diese Methode eine präzise Kontrolle über Wasser, Nährstoffe und Sauerstoff, was zu schnellerem Pflanzenwachstum führen kann. 

Der hydroponische Anbau verzichtet auf den Einsatz von Substrat. Die Wurzeln hängen frei in einem mit Nährstoffen angereicherten Wasserbad.

Cannabisanbau per Hydroponik, Topf mit Wurzeln welche über Schläuche mit Nährstoffen versorgt werden

Die Luftwurzeltechnik/Aeroponik verzichtet auf Substrat und Wasser, indem die Wurzeln mit nährstoffreichem Dampf versorgt werden. Dies ermöglicht präzise Kontrolle der Bedingungen und minimiert Schädlings- und Krankheitsrisiken.

 

Jede Methode hat ihre Vor- und Nachteile. Der Substratanbau ist für Anfänger zugänglicher, während die Hydrokultur und Luftwurzeltechnik schwieriger umzusetzen, jedoch eine höhere Kontrolle und größere Erträge ermöglichen.

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Bewässerungsmethoden

Die Wahl der richtigen Bewässerungsmethode ist essenziell, um Überwässerung zu vermeiden:

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  • Manuelles Gießen: Einfach und flexibel, birgt jedoch ein höheres Risiko für Überwässerung.

  • Tröpfchenbewässerung: Versorgt Pflanzen kontinuierlich mit kleinen Wassermengen und kann mit Timern sowie Reglern ausgestattet werden. Das spart Zeit und sorgt für eine gleichmäßige Wasserversorgung. Lässt sich auch für die Versorgung mit Nährstoffen verwenden.

  • Automatische Rohrsysteme: Transportieren nährstoffreiches Wasser direkt zu den Pflanzen und sind besonders effizient für größere Anbauflächen.

Düngemethoden

Die Wahl zwischen organischen und mineralischen Düngemitteln hat entscheidenden Einfluss auf das Pflanzenwachstum:

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  • Organische Dünger:

    • Nutzen Mikroorganismen, um Nährstoffe für die Pflanzen aufzubereiten.

    • Weniger Risiko für Überdüngung, ideal für Anfänger.

  • Mineralische Dünger:

    • Stellen Nährstoffe in direkt verfügbarer Form bereit.

    • Ermöglichen präzise Steuerung durch Messung des EC-Wertes (elektrische Leitfähigkeit).

    • Strikte Dosierung nach Herstellerangaben ist wichtig, um Schäden durch Überdüngung zu vermeiden.

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Nährstoffbedarf

Der Nährstoffbedarf von Cannabis variiert je nach Wachstumsphase:

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  • Jungpflanzen: Benötigen weniger Nährstoffe, vor allem Stickstoff in geringer Konzentration.

  • Wachstumsphase: Höherer Bedarf an Stickstoff für Blattbildung.

  • Blütephase: Mehr Phosphor und Kalium für Blütenentwicklung.

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Die richtige Anpassung von Stickstoff, Phosphor und Kalium (NPK-Verhältnis) ist entscheidend für gesundes Wachstum und hohe Erträge.

Düngemethode
NPK Nährstoffe, Dünger, NPK, Stickstoff, Phosphor, Kalium, Calcium, Magnesium, Makronährstoffe

Der wichtigste Unterschied liegt hier zwischen der Wachstums- und der Blütephase. Während der Wachstumsphase konzentrieren sich Cannabispflanzen auf die Bildung grüner Pflanzenteile wie Blätter und Stängel, wobei ihr Bedarf an Stickstoff besonders hoch ist. Dieses Element spielt eine entscheidende Rolle für das Zellwachstum und ist in dieser Phase essenziell.

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In der Blütephase hingegen stellt die Pflanze ihr Wachstum ein und richtet ihre Energie vollständig auf die Produktion von Wirkstoffen aus. Der Nährstoffbedarf verändert sich entsprechend: Stickstoff wird kaum noch benötigt, während der Bedarf an Phosphor und Kalium steigt. Magnesium dient in dieser Phase als wichtiger Bestandteil für den Aufbau von Zellwänden, während Calcium für deren Stabilität sorgt.

Diagramm des quantitativen Nährstoffbedarfs für Cannabis Stickstoff, Phosphor, Calcium, Magnesium, Kalium. Nährstoffbedarf und Lichtbedarf über Wachstumsperioden

Luftzirkulation und Temperaturkontrolle

Eine effektive Luftzirkulation ist entscheidend, um Luftstau zwischen Pflanzen und Blättern zu vermeiden. Ventilatoren fördern den Gasaustausch, verringern das Schimmelrisiko und unterstützen das Wachstum kräftiger Stängel, die besonders in der Blütephase das Gewicht der Blüten tragen müssen.

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Auch die Temperatur beeinflusst direkt das Wachstum und die Cannabinoidproduktion. Höhere Temperaturen beschleunigen den Stoffwechsel und fördern die Photosynthese, was die COâ‚‚-Aufnahme und damit die Produktion von Kohlenhydraten und Cannabinoiden steigert. Eine präzise Steuerung von Temperatur und COâ‚‚ sorgt für optimale Erträge und Qualität.

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Optimale Belüftung

Pflanzen und Anbaulampen erhöhen die Luftfeuchtigkeit und Wärme im Anbauraum. Ein gutes Belüftungssystem mit Abluft und Ventilatoren sorgt für den Austausch von verbrauchter, warmer Luft gegen frische Luft. Das verhindert Überhitzung und Krankheiten. Die Abluft sollte oben, die Zuluft unten positioniert werden, und ein Aktivkohlefilter kann Gerüche neutralisieren. Thermo- und Hygrometer helfen, Temperatur und Luftfeuchtigkeit im Blick zu behalten.

Luftzirkulation und Temperaturkontrolle

​Beschnitt

Für die Maximierung des Ertrags ist das Beschneiden der Pflanzen unerlässlich. Wer Cannabis toppen möchte, schneidet den Hauptstängel einer Cannabispflanze ab, um sie zu einem buschigeren Wachstum zu zwingen. Der Unterschied zwischen Topping und Fimming ist lediglich die Stelle, an der man die Pflanze abschneidet. Beim Fimming setzt man den Schnitt über einem Knoten, also durch die neu entstandenen Blätter, beim Topping schneidet man zwischen den Knoten. Beim Topping entstehen an der Schnittstelle vielleicht zwei neue Triebe, während beim Fimming 3-8 neue Triebe entstehen können.

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  • Topping: Der Hauptstängel wird zwischen den Knoten abgeschnitten, was zu zwei neuen Trieben führt.

  • Fimming: Der Schnitt erfolgt über einem Knoten, durch neu entstandene Blätter. Es können 3–8 neue Triebe entstehen.

  • Pruning: Entfernen schwacher oder toter Blätter und Zweige, um die Energie der Pflanze auf die Blütenproduktion zu lenken.

  • Training: An- und Abbinden von Trieben, um deren Wachstum in bestimmte Richtungen zu lenken. Dadurch lässt sich die Pflanze gezielt formen und optimieren, beispielsweise um die Lichtausbeute zu maximieren oder die Struktur der Pflanze an die verfügbare Anbaufläche anzupassen.

Beschnitt
Schematische Darstellung von Topping und Fimming

Nützlicher und schädlicher Stress

Die Cannabis-Pflanze zeichnet sich durch ihre Anpassungsfähigkeit an unterschiedliche Umgebungen aus. Gezielte Eingriffe in den Wachstumszyklus können sogenannten nützlichen Stress (Low-Stress) auslösen und die Erntequalität verbessern. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass nicht jede Form von Stress als förderlich angesehen werden kann. Im Weiteren werden sowohl positive als auch negative Stressfaktoren (High-Stress) für Cannabispflanzen näher erläutert.

 

Nützlicher Stress

Training und Beschnitt: Gezieltes Beschneiden und Training, wie das Abbinden, Biegen und Fixieren der Äste, um eine flache und gleichmäßige Pflanzenstruktur zu schaffen, was wiederum die Lichtverteilung verbessert.

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Temperaturschwankungen: Moderate Temperaturschwankungen können die Produktion von Cannabinoiden und Terpenen fördern, was die Potenz und den Geschmack verbessert.

 

Schädlicher Stress

Wasserstress – Mangel: Ein Mangel an Wasser führt zu Einbußen beim Wachstum, welkenden Blättern und kann letztendlich zum Absterben der Pflanzen führen.

 

Wasserstress – Überschuss: Zu viel Wasser im Substrat stört die Nährstoffaufnahme, hemmt das Wachstum, verursacht Wurzelschäden und erhöht die Anfälligkeit für Krankheiten.Nährstoffungleichgewicht: Ein Mangel oder Überschuss an Nährstoffen kann zu verschiedenen Problemen führen, einschließlich schlechtem Wachstum, Verfärbungen der Blätter und Gesundheitsproblemen.

 

Ungünstige Umweltbedingungen: Extreme Temperaturen, hohe Luftfeuchtigkeit oder starke Windböen können schädlichen Stress verursachen und das Pflanzenwachstum beeinträchtigen.

 

Schädlinge und Krankheiten: Der Befall von Schädlingen oder Krankheiten stellt einen erheblichen Stressfaktor dar und kann zu erheblichen Ertragsverlusten führen.

Nützlicher und schädlicher Stress

Krankheiten und Schädlinge

Um gegen Krankheitserreger wie Pilze, Bakterien und Viren frühzeitig gewappnet zu sein und ihnen gleich am Anfang vorzubeugen, ist es wichtig, sich mit deren Symptomatik auszukennen. Fehlbehandlungen aufgrund von falschen Diagnosen und Verwechslungen machen den Schaden oft noch größer.

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Die folgenden Krankheiten sind in der Regel am weitesten verbreitet:

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  • Fusarien

  • RostfleckenkrankheitBlattseptoria (Blattdürre)

  • Echter Mehltau (Erysiphe Graminis)

  • Falscher Mehltau

  • Überdüngung / Übersalzung

  • Blüten-/ Knospenfäule (Botrytis)

  • Wurzelfäule (Phytium)

  • Verticillium-Welke

  • Tabak-Mosaik-Virus (TMV)

  • Latenter Hopfen-Virus (HLV)

Krankheiten und Schädlinge
links Blatt mit Mehltau-Befall, mitte von Fusarien Befallene Hanfpflanze, rechts Cannabisblatt mit Rostfleckenkrankheit

Die nachstehend aufgeführten Schädlinge, die sowohl in Innenräumen als auch im Freien vorkommen, sind die am häufigsten auftretenden. Eine frühzeitige Erkennung und Behandlung dieser Schädlinge kann dazu führen, dass deine Cannabispflanzen nur minimale oder gar keine Schäden erleiden. Werden sie jedoch über längere Zeit nicht bemerkt, können sie für deine Pflanzen tödlich sein.

 

- Blattläuse

- Trauermücken

- Minierer (Larven aller Ungeziefer)

- Wollläuse

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- Spinnmilben

- Thirpse

- Weisse FliegenAmeisen

- Breitmilben

links Blattläuse, mitte Spinnmilben, rechts Wollläuse
Warum ist der PH Wert so wichtig?
Warum ist der pH-Wert beim Anbau von Cannabis wichtig?

Der pH-Wert, ein Maß für Säure oder Alkalität und spielt eine entscheidende Rolle im Wachstum von Cannabispflanzen. Die Skala reicht von 1 bis 14, wobei 7 neutral ist. Ein pH-Wert unter 7 zeigt Säure (wie bei Essig), über 7 Alkalität (z.B., Seifen). Für Cannabispflanzen ist ein leicht saurer bis neutraler pH-Bereich ideal.

 

Während der Keimung und des vegetativen Wachstums bevorzugen Pflanzen einen pH-Wert zwischen 5,5 und 6,5. In der Blütephase kann der pH-Wert leicht in Richtung neutral (6,0 bis 7,0) verschoben werden. Regelmäßige Überwachung und Anpassung des pH-Werts sind entscheidend, da Abweichungen zu Problemen bei der Nährstoffaufnahme führen, die das Wachstum und die Entwicklung der Pflanze stark beeinträchtigen können. Der pH-Wert beeinflusst die Verfügbarkeit von Nährstoffen im Boden, da er den chemischen Zustand der Bodenlösung lenkt und somit die Absorption von Nährstoffen durch die Pflanzen beeinflusst, die zu Mangelerscheinungen führen können. Nutzen Sie pH-Messgeräte, um Boden- und Wasserqualität zu prüfen. Der pH-Wert des Wassers und Bodens variiert. Es sollte entsprechend geplant werden, um optimale Wachstumsbedingungen zu gewährleisten.

​Erntezeitpunkt: Der goldene Moment

Der ideale Zeitpunkt für die Cannabis-Ernte ist eng mit der gewünschten Cannabinoid-Zusammensetzung verbunden, insbesondere mit dem THC-Gehalt. Der Höhepunkt der THC-Konzentration tritt in den letzten Wochen der Blütephase auf. Es ist entscheidend, den Zeitpunkt zu erkennen, an dem die Pflanze die Produktion von neuem THC einstellt und der natürliche Zerfallsprozess von THC beginnt.

 

Ein entscheidender Indikator für diesen Zeitpunkt ist die Reife der Trichome.Die Trichomenköpfe durchlaufen verschiedene Stadien, die mit dem Reifegrad der Cannabispflanze in Verbindung stehen. Hier sind die drei Hauptstadien der Trichomenköpfe:

Erntezeit: der goldene Moment
Blog - Trichome  Schädlinge  Krankheite.png
  • Klar (clear):In einem frühen Stadium sind die Trichome klar und durchsichtig. Dieses Stadium geht mit einer niedrigen Konzentration von Verbindungen wie Cannabinoiden und Terpenen einher.

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  • Milchig (milky):In diesem Stadium sind die Trichomen milchig und opak. Dies ist oft der Anfang der Ernteperiode. Zu diesem Zeitpunkt enthält Cannabis einen höheren Gehalt an Cannabinoiden und Terpenen.

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  • Bernsteinfarben (amber):Nehmen die Trichomenköpfe zu etwa 70% eine bernsteinfarbenen Ton an, enthalten die Trichome die größte Menge an Cannabinoiden und anderen chemischen Verbindungen.Die Entscheidung für den Erntezeitpunkt hängt vom gewünschten Effekt und der spezifischen Sorte ab.

 

Wer etwa eine ausgewogene Wirkung bevorzugt, erntet zu einem Zeitpunkt mit einem Mix an bernsteinfarbenen und milchigen Trichomen. In allen Fällen hilft die sorgfältige Beobachtung der Trichome mittels einer Lupe oder einem Mikroskop.

Trocknung von Cannabis

Die Trocknung dient dazu, den größten Teil der Feuchtigkeit aus den Blüten zu entfernen, während die Cannabinoide und Terpene erhalten bleiben. Dies ist die erste Phase nach der Ernte.

Ablauf der Trocknung:
  1. Vorbereitung:

    • Entferne überschüssige Blätter (Trimm), aber lasse die Blüten intakt.

    • Hänge die Pflanzen kopfüber an einem trockenen, gut belüfteten Ort auf, oder lege die Blüten auf Trockensiebe.

  2. Umgebung:

    • Temperatur: Ideal sind 18–24 °C.

    • Luftfeuchtigkeit: 45–55 % relative Luftfeuchtigkeit (RH), um eine langsame Trocknung zu gewährleisten.

    • Luftzirkulation: Verwende Ventilatoren, um Luftbewegung zu gewährleisten, aber richte sie nicht direkt auf die Blüten, um ein zu schnelles Austrocknen zu verhindern.

    • Dunkelheit: Licht kann Cannabinoide abbauen, daher sollte der Raum dunkel sein.

  3. Dauer:

    • Die Trocknung dauert 7–14 Tage. Blüten sind bereit, wenn die Stängel beim Biegen leicht brechen.

Ziele der Trocknung:
  • Entfernung von überschüssiger Feuchtigkeit (etwa 75 % des Wassergehalts).

  • Vermeidung von Schimmel und Mikroben.

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Aushärtung von Cannabis

Das Aushärten (Curing) ist der nächste Schritt nach der Trocknung und verbessert die Qualität der Blüten durch langsame chemische Prozesse.

Ablauf der Aushärtung:
  1. Lagerung:

    • Lege die getrockneten Blüten in luftdichte Gläser oder Behälter (z. B. Einmachgläser). Befülle die Gläser zu etwa 75 %, damit genug Luft zirkulieren kann.

    • Verwende Hygrometer, um die Luftfeuchtigkeit im Inneren zu überwachen.

  2. Umgebung:

    • Temperatur: Etwa 20–22 °C.

    • Luftfeuchtigkeit: Optimal ist eine relative Luftfeuchtigkeit von 58–62 %. Dies kann mit speziellen Boveda-Packs stabilisiert werden.

  3. Lüften (Burping):

    • Öffne die Gläser in den ersten zwei Wochen täglich für 5–15 Minuten, um frische Luft hereinzulassen und überschüssige Feuchtigkeit freizusetzen.

    • Nach den ersten zwei Wochen kann das Lüften seltener erfolgen (alle paar Tage).

  4. Dauer:

    • Das Aushärten dauert mindestens 2–4 Wochen, idealerweise jedoch 6–8 Wochen oder länger für beste Ergebnisse.

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Ziele der Aushärtung:
  • Verbesserung des Aromas: Terpene reifen und entfalten ihr volles Potenzial.

  • Glättung des Rauchens: Der Abbau von Chlorophyll und anderen Verbindungen reduziert kratziges Rauchen.

  • Optimierung der Potenz: Cannabinoide stabilisieren sich und entfalten ihre maximale Wirkung.

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Zusammenfassung

  • Trocknung: Entfernt Feuchtigkeit und verhindert Schimmelbildung (7–14 Tage bei 45–55 % RH).

  • Aushärtung: Verbessert Geschmack, Aroma und Konsistenz durch Reifung (mindestens 2 Wochen, optimal 6–8 Wochen bei 58–62 % RH).

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Ein sorgfältiger Trocknungs- und Aushärtungsprozess sorgt für qualitativ hochwertige Cannabisblüten mit verbessertem Geschmack, Aroma und Wirkung.

Trocknung und Aushärtung
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